Die
Bleilochtalsperre – Staumauer im Saale-Orla-Kreis
Der Bleilochstausee bildet mit einer Länge von 28 km und einem
Wasservolumen von 215 Mio.m³ den größten in ganz Deutschland.
Die Staumauer wurde in den Jahren von 1926 bis 1932 erbaut.
Durch diese Berge bekam die Talsperre ihren Namen.
Der Bau der Bleichlochtalsperre erfolgte innerhalb
Notstandsarbeiten des Landes Thüringen. Hierzu wurden
Arbeitslose aus allen Teilen Thüringens und Sachsens für
jeweils 6 Monate am Bau der Sperre beschäftigt. 1926 wurden
bei 10-12-stüdiger Arbeitszeit die Stundenlöhne von 70 auf 64
Pfennig gesenkt. Die Beschäftigten leisteten Widerstand, indem
sie in ihre Heimatorte zurückkehrten. Ihr Protest blieb jedoch
erfolglos, denn andere Arbeitslose führten die Arbeiten zum
neuen Tarif weiter. 1927 erfolgte der erste organisierte
Massenstreik auf der Baustelle, indem 600 Arbeiter acht Tage
lang um ihr Recht kämpften und eine Erhöhung des Stundenlohnes
um 7 Pfennige erzwangen.
Durchschnittlich wurden beim Bau der Bleilochtalsperre rund
1000 Notstandsarbeiter beschäftigt, wobei die größte
Belegschaftsstärke 1930/31 fast 1500 Mann betrug, für das
Gießen der Mauer in 3 Schichten von April bis November.
Der Stausee ist die größte Talsperre Deutschlands. Durch ihren
Stau wurden 120 Gebäude und 20 Industrieanlagen unter Wasser
gesetzt. 700 Einwohner mussten umgesiedelt werden. Die
Durchschnittliche Dichte im Staugebiet betrug vor der
Überflutung 76,1 Einwohner pro Quadratkilometer.
Zwei Maschinensätze mit je 2 Francic-Turbinen, einen Generator
und einer Pumpe haben insgesamt eine Leistung von 80.000 kW.
Schluckfähigkeit je Turbine 52,5 m³ pro Sekunde.